Entdecke Girokonten mit Unterkonten
Ein Girokonto mit Unterkonten bietet den besten Überblick über die eigenen Finanzen. Ein Unterkonto kann thematisch angelegt und bei manchen Banken sogar mit eigenen Icons versehen werden. Doch nicht jede Bank bietet diese Art der Kontoverwaltung. Wir klären auf bei welcher Bank Unterkonten möglich sind und welche Alternativen es gibt.
Manche Banken und FinTechs erlauben es, das Giro- oder Geschäftskonto in separate Bereiche weiter zu unterteilen. Die so entstehenden Unterkonten werden also eindeutig dem bestehenden Hauptkonto zugeordnet und lassen sich auch nur über den gleichen Onlinezugang verwalten. Doch Unterkonto ist nicht gleich Unterkonto: Banken realisieren Subkonten über verschiedene Modelle.
Ein Unterkonto ist klassisch ein weiteres vollwertiges Girokonto mit eigener IBAN und der Möglichkeit, Zahlungen zu tätigen und zu empfangen. Das Problem: Giro-Unterkonten sind selten kostenlos. Auch Zins- oder Tagesgeldkonten lassen sich bei manchen Anbietern als Subkonto eröffnen, diese eignen sich trotz eigener IBAN aber nicht für den Zahlungsverkehr. Selbst Daueraufträge vom Unter- auf das Hauptkonto sind nicht immer möglich.
Neobanken – die die Kontoverwaltung oft von einer anderen Banken abwickeln lassen – bieten Unterkonten meist in virtueller Form an. Dabei besitzt ein Unterkonto keine eigene IBAN, sondern ist ähnlich einer Festplatten-Partition ein vom restlichen Girokonto getrennter Bereich. Da es sich nicht um ein echtes Konto handelt, ist der Spielraum in Sachen Anzahl, Design und Funktion wesentlich größer. So lassen sich über den Onlinezugang jederzeit Subkonten für den nächsten Urlaub, das Auto oder als Notgroschen eröffnen, ändern oder löschen – ganz ohne Anträge oder Bankmitarbeiter. Auch bei der Namensgebung sind FinTechs sehr kreativ. Bei manchen heißen sie Pockets, bei anderen Vaults.
Bis vor einigen Jahren war es ganz leicht, bei den meisten Banken kostenlos ein Unterkonto als zusätzliches Girokonto zu eröffnen. Diesen Service haben viele Banken schrittweise zurückgestellt. So auch die Norisbank, die mit Stand Februar 2022 zum kostenlosen Girokonto nur noch ein weiteres Unterkonto für monatlich 3,90 EUR erlaubt. Bestandskunden mit älteren Unterkonto-Modellen (Top-Zinskonten, Girokonten) müssen aber nichts befürchten, diese bleiben ihnen zu den alten Konditionen erhalten.
Generell gilt: Virtuelle Unterkonten sind meist kostenlos und sogar in den einfachen Kontomodellen inklusive. Ein Unterkonto mit eigener IBAN verursacht hingegen oft monatliche Extrakosten – insbesondere zusätzliche Girokonten!
Unterkonten dienen in erster Linie der besseren Organisation und nicht der langfristigen Geldanlage. Die meisten Kontomodelle bieten daher keine Verzinsungen. Selbst ein Tagesgeld-Unterkonto besitzt keine attraktiven Zinsen, die die Inflationsrate ausgleichen könnten. Auf der Suche nach dem passenden Girokonto mit Unterkonto sollte das daher kein Kriterium sein.
Ein Girokonto mit Unterkonto bietet fast allen Anlegertypen Vorteile. Allen voran die übersichtliche Geldverwaltung ist eine große Unterstützung im privaten und geschäftlichen Alltag. Der Geldfluss kann thematisch sortiert und besser getrennt werden. So lassen sich etwa monatlich Rücklagen für jährliche Ausgaben wie die Kfz-Steuer oder Versicherungsbeiträge realisieren – was in vielen Fällen ungemeine Sparmöglichkeiten bedeutet.
Der Nutzen von Unterkonten ist dabei für jede Zielgruppe anders:
1. Privatpersonen
Nur wenige Privatkunden nutzen überhaupt die Möglichkeit, zu ihrem bestehenden Girokonto kostenlos ein oder mehrere Subkonten anzulegen. Dabei kann diese Form der Vermögensverwaltung eine enorme Entlastung bedeuten:
2. Geschäftskunden
Einzelunternehmer und Kapitalgesellschaften müssen mehrere Zahlungsströme verwalten und für die Steuerermittlung korrekt zuweisen. Kunden begleichen Rechnungen, Lieferanten werden bezahlt und Mieten für Büro- und Lagerräume sind monatlich fällig. Eine gute Buchhaltung hält alle Zahlungen auseinander, mehrere getrennte Subkonten können diese Verwaltung aber zusätzlich unterstützen:
3. Vermieter
Wer mehrere Wohn- oder Geschäftseinheiten vermietet, ist auf eine gute Trennung aller Mietparteien angewiesen. Banken wie die DKB bieten hierfür spezielle Mieterkonten, die für die Mietzahlungen und die Verwahrung der Kaution genutzt werden. Doch auch normale IBAN-Unterkonten anderer Banken sind hierfür geeignet. Diese sind bei einer größeren Anzahl aber meist nicht kostenlos. Getrennte Miet- und Kautionskonten bieten dabei nicht nur einen optimalen Überblick über mögliche Zahlungsrückstände. Auch Rücklagen für Reparatur- und Sanierungsarbeiten werden so für jede Immobilie separat gebildet.
Ob Giro, Tagesgeld oder virtuell: Jedes Unterkonto lässt sich bequem über den Login zum Hauptkonto eröffnen. In den Abschnitten „Konten“, „Spaces“ oder „Services“ befindet sich der Menüpunkt zur An- und Abmeldung von Unterkonten. Handelt es sich um ein IBAN-Konto, muss die Eröffnung zwingend über das Sicherheitssystem (Telefon-PIN, Photo-TAN, TAN-Generator etc.) bestätigt werden. Alternativ lässt sich ein Unterkonto auch über das Telefonbanking eröffnen. Virtuelle Konten sind bereits mit wenigen Klicks eingerichtet.
Tipp: Wer flexibel mit anderen ein gemeinsames Girokonto nutzen will, sollte das Angebot von Neobanken wie N26 nutzen! Ein Unterkonto ist mit wenigen Klicks als „Shared Space“ eingerichtet und kann von mehreren Kunden gemeinsam genutzt werden.
Nicht alle Banken bieten echte Giro-Unterkonten mit eigener IBAN bzw. Pockets für das Hauptkonto. Das bedeutet aber nicht, dass ein Unterkonto nicht möglich wäre. Diese Alternativen gibt es:
Viele Banken wie ING oder comdirect erlauben nur, ein Tagesgeldkonto dem Girokonto hinzuzufügen. Als Sparkonto ist es dank der (aktuell niedrigen) Verzinsung sehr gut geeignet. Für Zahlungen auf externe Konten und Daueraufträge kann es aber nicht genutzt werden. Hierfür müssen entsprechende Geldbeträge immer erst auf das Hauptkonto überwiesen werden.
Wer ein Wertpapierdepot besitzt, führt zwangsläufig auch ein Verrechnungskonto bei der Depotbank. Dies kann jederzeit Geld von anderen Konten empfangen und auf das hinterlegte Referenzkonto auszahlen. Als Unterkonto ist es aber nicht geeignet, da es ausschließlich dem Zahlungsverkehr für Transaktionen und Gewinnauszahlungen dient. Die meisten Banken wie ING oder DAB nutzen zudem bestehende Giro- oder Tagesgeldkonten als Verrechnungskonto.
Fast alle Banken – wie die Norisbank – bieten zum Girokonto kostenlos einen Finanzplaner. Das sind Algorithmen, die die gesamten Kontobewegungen auslesen und thematisch sortieren. So erhält man mit einem Klick einen guten Überblick über alle Zu- und Abflüsse und kann einzelne Bereiche von den Versicherungen, über Wohnkosten bis hin zu Freizeitausgaben schnell gegenüberstellen. Eine echte Trennung einzelner Finanzbereiche ist dies aber nicht.
Ein Girokonto mit Unterkonto kann den Finanzalltag ungemein vereinfachen. Der gesamte Zahlungsverkehr ist durch die thematische Sortierung übersichtlicher und es bieten sich sogar Sparmöglichkeiten. Vor allem bei mehreren Zahlungseingängen – etwa von Geschäftskunden oder Mietern – sind Unterkonten wichtige Werkzeuge, um nicht den Überblick zu verlieren und schnell alle Zahlungen den richtigen Parteien zuordnen zu können. Welches Kontomodell welcher Bank am besten geeignet ist, hängt von den eigenen Ansprüchen ab. Ein Vergleich lohnt sich, um den besten Funktionsumfang zu den niedrigsten Kosten zu finden.
Fast alle Filial-, Online- und Neobanken ermöglichen die Eröffnung von Subkonten zum bestehenden Geschäfts- oder Girokonto. Die jeweiligen Kontomodelle können aber voneinander abweichen – teilweise sogar innerhalb der Bank selbst. So sind echte Girokonten, Tagesgeldkonten, andere IBAN-Konten oder virtuelle Pockets möglich.
Oftmals ist das erste Unterkonto kostenlos. Handelt es sich um ein echtes Girokonto, können aber monatliche Kosten zwischen 2,50 EUR und 10 EUR anfallen. Zudem hängen die Gebühren vom Tarif des Hauptkontos sowie von der Anzahl der benötigten Subkonten ab: Je teurer der Basistarif, desto mehr Unterkonten sind in der Regel inklusive.
Das hängt ganz von der Bank und dem gewählten Hauptkonto ab. Mindestens ein Unterkonto ist fast immer möglich, IBAN-Konten können zwischen 5 und 25 eröffnet werden. Virtuelle Konten ohne IBAN sind oft sogar in unbegrenzter Zahl möglich.
Auch hier kommt es auf das zugrundeliegende Modell an. Echte Girokonten sind vollwertige und selbstständige Zahlungskonten mit dem gleichen Funktionsumfang des Hauptkontos. Tagesgeld- und Zinskonten hingegen können nur Zahlungen auf das Hauptkonto tätigen – teilweise aber Zahlungen von externen Konten empfangen. Gleiches gilt für virtuelle Pockets.
Ein Unterkonto kann immer Geld vom Hauptkonto empfangen und dorthin senden. Weitere Transaktionsmöglichkeiten hängen vom Kontomodell ab. Oft kann einem Unterkonto ein eigener Name und ein passendes Icon zugewiesen werden. Manche überzeugen zudem mit Shared-Funktionen und Analysewerkzeugen. Vor allem Neobanken stechen hier positiv hervor.